Dringender Bedarf an Hospizbetten und Spenden
Grundsteinlegung für den Neubau in Nassau könnte bereits Mitte des Jahres sein
Die Vorbereitungen zum Bau des Hospizes Rhein-Lahn machen große Fortschritte. In den nächsten Wochen wird mit der Baugenehmigung gerechnet, die Grundsteinlegung könnte bereits Mitte des Jahres erfolgen. Darüber informierte Dr. Martin Schencking beim ersten Treffen des Vorstandes der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn mit dem Stiftungsrat.
Dr. Schencking, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn und Vorsitzender der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn, sagte in seinem Sachstandsbericht zum Bauverfahren des Hospizneubaus in Nassau-Scheuern, das durchführende Ingenieurbüro Hoff& Partner sei zuversichtlich, dass mit der Eröffnung des Hospizes bereits Mitte nächsten Jahres gerechnet werden könne. Landrat Joerg Denninghoff bewertete dies positiv.
Nachdem zum 31. März mit der Paracelsus-Klinik ein weiteres Krankenhaus seine Pforten schließt, besteht umso mehr ein dringender Bedarf an stationären Hospizbetten, um Patienten mit schwersten Erkrankungen fachlich und menschlich auf höchstem Niveau palliativ zu versorgen, verdeutlichte Schencking. Wörtlich erklärte der Palliativmediziner: „Die Versorgungssituation ist im Rhein-Lahn-Kreis mehr als angespannt.“ Der Förderverein, die Stiftung und die gemeinnützige Betreiber GmbH gäben daher Gas, um das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren.
Doch bis das Hospiz und die Gartenanlage gebaut werden können, sind noch weitere Spenden nötig. Das machten die Schatzmeisterin der Stiftung, Tatjana Kirsch, und Ullrich Pebler vom Stiftungsrat deutlich. Allein für die Anschaffung hochmoderner Pflegehilfsmittel wie Spezialpflegebetten und Lifter der Inneneinrichtung müssten noch 60 TSD an Spenden eingeworben werden; für die Aussenanlagen geht man derzeit von 600 TSD Euro aus. Auch für den Betrieb wird das Hospiz dauerhaft auf Spendengelder angewiesen sein. Denn die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen lediglich 90 Prozent der Pflegesätze. 10 bis 15 Prozent der immensen Kosten müssen durch Spenden eingeworben werden. Hier hofft die Stiftung auf breite Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen des Rhein-Lahn-Kreises. Nach Eröffnung des Hospizes in 2024 können Firmen, Instituionen und Einzelpersonen Jahrespatenschaften für 1 Pflegezimmer übernehmen.
An der Sitzung nahmen auch der ehrenamtliche Geschäftsführer der Hospiz Rhein-Lahn gGmbH, Manfred Richtarsky, und der Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, Rainer Lindner, teil. Dem Vorstand der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn gehören an: Dr. Martin Schencking, Dr. Josef Peter Mertes und Tatjana Kirsch. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Landrat Joerg Denninghoff, Ullrich Pebler und Dr. Hildegard Simons.